Grundregeln zur Fotografie

Das Belichtungstrio

Die Belichtung eines Bildes hat drei wichtigen Parameter, das sogenannte Belichtungstrio:

  • Belichtungszeit
  • Blende und
  • ISO-Wert
Belichtungszeit

Die Belichtungszeit oder Verschlusszeit bestimmt die Dauer des Lichteinfalls auf den Sensor. Reguliert wird das bei den meisten System- und Spiegelreflexkameras durch ein mechanisches Öffnen und Verschließen des Sensors mit einem Lamellenvorhang. Viele Kompakt- und Systemkameras besitzen inzwischen aber auch einen halbelektronischen Verschluss, der sogar geräuscharmer oder fast sogar lautlos arbeitet. Sie wird in Sekunden oder Bruchteilen einer Sekunde angegeben. Eine Kurze Verschlusszeit friert Bewegungen ein. Dies ist perfekt für Sport- und Actionfotografie. Eine lange Verschlusszeit erzeugt Bewegungsunschärfe. Dies ist ideal für Langzeitbelichtungen zum Beispiel fließendes Wasser.

Merke dir: Je länger die Verschlusszeit, desto größer das Risiko von Verwacklungen – da kann ein Stativ kann helfen.

Blende

Die Blende befindet sich im Objektiv und besteht aus mehreren Blendenlamellen, die sich öffnen und schließen lassen. Je nach Durchmesser der Öffnung gelangt mehr Licht (niedriger Blendenwert) oder weniger Licht (hoher Blendenwert) in die Kamera. Sie wird in f-Werten angegeben.
Eine Kleine f-Zahl bedeutet eine große Blendenöffnung.
Das lässt mehr Licht in die Öffnung des Objektivs hinein und hat eine geringe Schärfentiefe -> einen verschwommener Hintergrund.
Dies ist ideal für Porträts.
Eine Große f-Zahl bedeutet eine kleine Blendenöffnung. Das lässt weniger Licht hinein und hat eine große Schärfentiefe -> scharfer Vorder- und Hintergrund.
Dies ist ideal für Landschaftsfotos.

Merke dir: Eine weit geöffnete Blende, also eine kleine f-Zahl, sorgt für eine schöne Hintergrundunschärfe.

ISO-Wert

Die Lichtempfindlichkeit des Sensors wird durch den ISO-Wert angegeben. Bei den meisten Kameras startet der ISO-Beriech mit einem Wert von 100 und kann bis zu einem Wert von mehr als 400 000 gehen. Je höher der ISO-Wert, desto lichtempfindlicher ist der Sensor.
Ein Niedriger ISO-Wert bedeutet eine wenige Lichtempfindlichkeit, aber sauberes Bild ohne Rauschen. Das ist ideal bei viel Licht.
Ein Hoher ISO-Wert bedeutet eine hohe Lichtempfindlichkeit, aber mehr Bildrauschen. Das ist notwendig bei wenig Licht.

Merke dir: Ein zu hoher ISO-Wert führt zu Bildrauschen.

Das Zusammenspiel des Belichtungstrios

Wenn die Werte gut aufeinander abgestimmt sind, produziert die Kamera ein gut belichtetes Foto. Verändert man einen der Werte, muss man ein weiterer ebenfalls verändern. Wenn man keines der anderen Werte verändert, so kommt es möglicherweise zu Über- oder Unterbelichtung.

Die Blendenwerte, ihre Benennungen und das, was sie in der Fotografie bewirken, können oft sehr verwirrend sein. Merke dir einfach:

  • Je höher der Blendenwert, desto geschlossener ist die Blende. Je niedriger der Blendenwert, desto offener ist die Blende.
  • Je offener die Blende ist, desto mehr Licht kann auf den Sensor der Kamera gelangen.
  • Wenn die Belichtungszeit und der ISO-Wert unverändert bleiben, fangen Sie also mehr Licht ein (mögliche Überbelichtung)

Der Goldene Schnitt vs die Drittelregel

Die Drittel-Regel und der Goldene Schnitt sind zwei Gestaltungsprinzipien in der Fotografie. Beide helfen dabei, Bilder harmonisch und ansprechend zu gestalten, unterscheiden sich aber in ihrer mathematischen Grundlage.

Der Goldene Schnitt
  • Basiert auf dem mathematischen Verhältnis von ca. 1:1,618…
  • Statt ein Bild in gleiche Drittel zu teilen, wird es in asymmetrische Flächen mit diesem Verhältnis aufgeteilt.
  • Die wichtigsten Elemente werden entlang dieser Goldenen Spirale oder auf einer Goldenen Linie platziert.
Vorteile
  • wirken besonders harmonisch und ausgewogen, weil das Verhältnis 1:1,618 in der Natur häufig vorkommt
  • lenken den Blick des Betrachters sanft durch das Bild, anstatt ihn auf einen starren Punkt zu fixieren. Dadurch entsteht eine flüssige, natürliche Bildwirkung.
  • Motive wirken oft natürlicher und interessanter, da der Goldene Schnitt asymmetrisch und dynamisch ist.
Beispiele
  • Die Platzierung eines Motivs folgt der „Goldenen Spirale“, sodass das Auge des Betrachters sanft durch das Bild geführt wird.
  • Ein Objekt wird an einer der goldenen Linien positioniert, nicht nur an einer Drittellinie.
Die Drittelregel
  • Das Bild wird durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in neun gleich große Bereiche unterteilt (ein 3×3-Raster).
  • Die wichtigsten Elemente des Bildes sollten entlang dieser Linien oder an ihren Schnittpunkten platziert werden.
  • Diese Regel ist leicht anwendbar und wird häufig in der Fotografie genutzt.
Vorteile
  • Einfach anwendbar
  • Führt zu einem harmonischen und ausgewogenen Bild
  • Funktioniert besonders gut bei Landschafts- und Porträtfotografie
Beispiele
  • Ein Horizont liegt auf der oberen oder unteren Drittellinie, nicht in der Mitte.
  • Ein Motiv (z. B. eine Person oder Blume) wird auf einem der vier Schnittpunkte positioniert.
Hauptunterschiede in einer Tabelle verfasst: